Einblick
Einblick Mai 2025
Einblick März 2025
Noch hängen mir Gedanken nach, wie Hoffnungen und Erwartungen nach Neujahr Form anneh-
men könnten. Habe ich alles richtig bedacht: Die Hoffnungen – soweit möglich konkretisiert – und die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt? Welche Strategien sind nicht durchführbar, oder mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken? Sollte ich nicht eventuell alles ganz locker angehen lassen und darauf warten, was Gott mit uns vorhat? Wie viel von unserem Leben können wir überhaupt beeinflussen?
Meine Mutter pflegte zu sagen: „Ja, ja, der Mensch denkt, Gott lenkt“. Diesen Spruch hatte sie aus einer Bibelstelle abgeleitet. Sehe ich am Abendhimmel den Mond stehen und einen kleinen Stern daneben, dann weiß ich wie bescheiden mein kleines Leben ist: Es gibt etwas, das viel größer ist.
Lesen wir auf unserem Kalender „Februar“, denken wir zunächst an fröhliche Ausgelassenheit im Fasching und dann kommt der Ernst des Lebens mit der Fastenzeit. Katholiken, Evangelische und Moslems begehen die Fastenzeit, jeder auf seine Weise. Allen gemeinsam ist die Besinnung auf Buße. Wir wollen Gott ein Opfer bringen.
Auch denken wir an Christus, der sich 40 Tage lang in der Wüste aufhielt. Drei Mal wurde er dabei vom Teufel in Versuchung geführt: Im ersten Fall ging es um die Grundbedürfnisse, im zweiten um Macht und in dritten Fall um Geltung und Ansehen. Jesus gab uns ein Beispiel, wie er mit den Versuchungen umgehen konnte. Wir bemühen uns, ihm nachzufolgen.
Ebenso wollen wir die ernsten Gedanken und das Schwere nicht aus unserem Leben streichen. Gerade im Winter gehören sie zum Leben dazu. Aber die Winterzeit regt auch an, sich mit schöner Musik oder Literatur zu beschäftigen. Ich lese jetzt eine Biographie über Vincent van Gogh, den Maler der leuchtenden Farben, insbesondere der Kontraste blau und gelb. Trotz großer Schwierigkeiten hat er sein Leben gemeistert und uns große Schätze hinterlassen. Er sah sehr intensiv und detailliert mit seinen Augen, kombinierte das Gesehene mit seinen Emotionen und malte es in einem Bild. Aus diesem Bild wiederum können wir seine Eindrücke erahnen und nachvollziehen.
So erreicht van Gogh meine Seele. Und wir sind dankbar für das Kleine und Große, denn in allem webt und lebt der Herrgott.
Ihre Regina Hanke